Nach einer sehr kurzen Nacht fliegen wir schon um 5.00 morgens nach San Salvador, wo wir dann unseren Anschlussflug nach San Francisco nehmen. Nach knapp 6 Stunden Flug landen wir pünktlich und ohne Komplikationen und bestellen uns zum ersten Mal ein Uber, welches uns ins Hotel bringen soll. Auch dies klappt völlig unkompliziert und schnell, und so sins wir bereits eine gute Stunde nach der Landung in unserem Hotel Marriot Vaccation Club am Fishermans Wharf. Danach erkunden wir gleich einmal die Gegend...
Wir schlendern zum Fisherman's Wharf, suchen am Pier 39 die Seehunde , finden aber keine... Wo sind die alle hin???
Da wir schon sehr müde sind, gehen wir bald zurück ins Hotel, wo wir schon voller Spannung auf die Hochrechnungen der heutigen amerikanischen Präsidentschaftswahl warten. Fassungslos und betroffen verfolgen wir, dass Trump es tatsächlich wieder geschafft hat. It's unbelievable!!
Nachdem sich unsere Hoffnung zerschlagen hat, dass wir vielleicht nur geträumt haben dass Trump Präsident ist, machen wir uns eher mäßig gut gelaunt auf die Suche nach einem Frühstückslokal. Wir finden ein mittelmäßiges, aber dafür richtig teures Lokal in der Nähe, was nicht gerade unsere Stimmung hebt...
Wir beschließen, eine Stadtrundfahrt mit dem Hop-On-Hop-Off Bus zu machen, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Und dass war dann auch wirklich super, wenngleich uns der Wind auf dem offenen Doppeldeckerbus ziemlich bibbern ließ.
Die "Painted Ladies" sind bunt gestrichene Holzhäuser im viktorianischem Stil, die im 19. Jahrhundert gebaut.wurden und auch heute noch bewohnt sind. Sie wurden in unzähligen Filmen als Hintergrundkulisse eingesetzt.
Das Viertel Haight Ashbury ist der Geburtsort der Hippie-Bewegung in den 1960iger Jahren und verströmt auch heute noch mit seinen kleinen Vintageläden und kultigen Bars ein bisschen das Feeling von damals. Hier lebten The Greatful Dead, Janis Joplin und Jimmy Hendrix.
Wir steigen beim Golden Gate Park aus und besuchen dort das Museum de Young, ein Museum für moderne Kunst, welches aber vor allem durch seine ansprechende Architektur besticht.
Auch der in der Nähe befindliche Japanese Tea Garden ist sehr ansprechend.
Natürlich darf auch ein Stop beim Lookout auf die imposante Golden Gate Bridge nicht fehlen....
Da unsere Bustickets auch heute noch gültig sind, fahren wir nochmals eine Runde durch die Stadt und steigen beim Palace of Fine Arts aus. Dieser wurde für die Panama-Pazific Ausstellung 1915 im Stil römischer und griechischer Tempel erbaut.
Zu Fuß marschieren wir dann weiter zur Lombard Street, eine der steilsten und serpentinenreichsten Straßen San Franciscos. Sie weist ein Gefälle von 27% auf und ist ein beliebtes Fotomotiv. Natürlich darf auch für uns hier ein Foto nicht fehlen....
Nach einer kurzen Rast im Hotel ging plötzlich ein ohrenbetäubender Feueralarm los und wir mussten raus auf die Straße. War aber offensichtlich nix Ernstes, denn die Firefighters zogen bald wieder ab...
Das San Francisco Museum of Modern Art, kurz SFMOMA, steht heute noch auf unserem Programm.Es bietet mit einer Ausstellungsfläche von 16000m2 fast um 40% mehr Platz als dann MOMA in NYC.
In Chinatown fallen wir dann in ein Restaurant ein, in dem wirklich ausschließlich Chinesen sind. Von der Optik her hätte es auch ein Speisesaal eines chinesischen Seniorenheims sein können, aber es war dann doch ein Restaurant....Das Essen war aber gut (und teuer!), und so beenden wir den heutigen Tag mit einem Spaziergang zu unserem Hotel durchs nächtliche San Francisco.
Die Seehunde sind wieder da! Als wir heute morgen zur Hafenrundfahrt aufbrechen, hören wir sie schon von weitem. Zwar sind es nicht so viele wie wir sie vor 20 Jahren gesehen haben, aber immerhin!
Das Wetter ist traumhaft, blitzblauer Himmel und wenig Wind, so lässt es sich auch auf dem Schiff recht gut aushalten, während wir durch die San Francisco Bay schippern. Die Golden Gate Bridge erhebt sich majestätisch vor uns und wir können uns ihrem Charme nicht entziehen, wir müssen sie immer und immer wieder festhalten.....
Vorbei an der Gefängnisinsel Alcatraz, auf der die gefährlichsten Verbrecher der USA bis Anfang der 1960iger in Hochsicherheitstrakten verwahrt wurden. Obwohl es mehrere Ausbruchsversuche gab, gibt es keinen einzigen Beleg dafür, dass jemand tatsächlich lebendig die Flucht durch die Bucht gelungen ist.
Am Nachmittag fahren wir mit den berühmten Cable Cars nach Downtown, um etwas zu shoppen. Die Endstation der Powell- Mason Linie liegt gleich hinter unserem Hotel. Die Fahrt ist wirklich ein Erlebnis, da ist nichts elektronisch gesteuert, die Tramführer müssen sich in die Seile, die in den Schienen verlaufen, mehrmals einhaken oder wieder loslösen. Das sieht richtig anstrengend aus, aber die "Gripmen" haben immer ein Scherzerl auf den Lippen. Selbst, als es auf dem Rückweg eine Panne gibt und wir den Berg nicht hochkommen, bleiben sie cool und rufen den Abschleppdienst: schaut ein bisschen so aus wie ein Schneeräumgerät bei uns, schiebt uns aber mit Leichtigkeit den Berg hinauf....
Wir steigen am Unionsquere aus und schlendern die Market Street hinunter. Diese grenzt an das Viertel Tenderloin, welches berüchtigt ist für seine vielen Obdachlosen und vor allem Drogenabhängigen. San Francisco hat ein großes Problem mit einer stetig steigenden Anzahl an Junkies, die vor allem durch den Missbrauch von Fentanyl schwer abhängig und gezeichnet sind. Fentanyl ist eine synthetische Droge, wird billig in chinesischen Labors hergestellt und durch Mexikanische Drogenkartelle ins Land gebracht. Fentanyl wirkt 50 mal stärker als Heroin und wird auch als Zombie-Droge bezeichnet, da sich der Gang und die Bewegungsabläufe sehr ruckartig und umkoordiniert gestalten. Täglich sterben unzählige Menschen, teilweise auf offener Straße, neben den gediegenen Hotels und Geschäften. Die Drogenpolitik der Stadt hat versagt, da sie viel zu lange zu liberal mit dem Problem umgegangen ist. Wir sehen viele Süchtige und Obdachlose, die irgendwo in der Innenstadt auf der Straße oder dem Gehsteig liegen oder herumtorkeln mit bizarrem Gestikulieren. Sie sind keine Gefahr für uns und belästigen uns auch nicht, aber es ist schon sehr schlimm anzusehen, was diese Fentanylepedemie aus Menschen macht.
Doch auch die andere Seite San Franciscos, nämlich die als Vorreiter für technische und fortschrittliche Entwicklung, sehen wir jeden Tag auf den Straßen: die vollständig selbstfahrenden, fahrerlosen E- Autos von Weymo. Es gibt Hunderte in der Stadt und mittlerweile kann man sich diese Autos bestellen wie Uber. Leider können wir uns die dafür nötige amerikanische App nicht herunterladen, ansonsten hätten wir das so gerne ausprobiert!
Heute essen wir in Little Italy, wo wir mit Mühe noch einen Tisch in einer kleinen Pizzeria ergattern. Dann gehts noch ein letztes Mal mit der Cable Car zurück ins Hotel
Wir borgen uns heute Räder aus und wollen über die Golden Gate Bridge bis nach Sausalito fahren. Der ca 15km lange Radweg verläuft nach dem Fisherman's Wharf der Bay entlang, und sehen die Brücke heute daher aus einer anderen Perspektive. Da es heute nicht ganz so wolkenfrei ist wie die letzten Tage, hüllt sich die GGB in einen mystischen Nebelschleier. Grund genug, um regelmäßig stehen zu bleiben und Fotos zu machen!
Sausalito war früher einmal ein kleines Künstlerdorf, mittlerweile ist es eine ziemliche Touristenhochburg, darum halten wir uns da gar nicht so lange auf und fahren mit der Fähre wieder retour.
Abends gehen wir nochmals zu unserem Lieblings Thailänder "New Thai Elefant" und lassen unseren letzten Tag in San Francisco ausklingen. San Francisco war ein ziemliches Kontrastprogramm zu Costa Rica, aber auf seine Weise auch recht faszinierend. Das 7$ Bier von San José´ kommt uns nun lächerlich günstig vor, denn hier haben wir oft das Doppelte bezahlt....Morgen früh geht es weiter nach Hawaii (...und der Bierpreis wird hier nicht besser werden!)