Sonntag, 29. Jänner bis Montag, 6. Februar 2012

We survived Barjaya Airlines

 

Nachdem wir am Samstag Nachmittag Australien schweren Herzens verlassen haben, sind wir nach einem 7,5 Stundenflug in Singapore gelandet. Lina ist wie immer erst kurz vor der Landung eingeschlafen und war dann bei der Ankunft entsprechend erledigt. Hier haben wir wieder 3 Stunden Zeitunterschied und deshalb ist es nach Australienzeit schon 2.00 morgens, als wir endlich im Hotel sind. Das Crown Plaza liegt gleich am Terminal 3 und wir sind froh, dass wir uns dieses Luxushotel heute geleistet  haben, denn so haben wir es nicht weit.

Leider können wir den Luxus des Hotels nicht lange auskosten, denn heute Mittag geht unser Flug nach Tioman Island in Malaysien. Am Flughafen stellen wir fest, dass wir jeder nur 10kg Gepäck mitnehmen dürfen, was wir natürlich beiweitem überschreiten. Also heißt es wiedermal aussortieren, umrräumen und einen Koffer in Singapore bei der Gepäcksaufgabe lassen. Letztendlich schaffen wir es auf zweimal 15kg und einmal 10kg, aber da der Flieger nicht vollbesetzt war, war Berjaya Airlines  gnädig zu uns und wir haben nichts aufzahlen müssen.

Der Flieger schaut nicht gerade sehr einladend aus, eine kleine klapprige Propellermaschine, die auch schon bessere Tage erlebt hat..

 

Wir flogen zwar nur 40 Minuten, aber die letzten 10 davon waren Adrenalin pur. Zuerst traten Rauchschwaden aus allen möglichen Ritzen der Maschine in den Innenraum, wohl die kalte Luft von draußen. Dies sah echt gruselig aus und ist sicher nicht ganz normal, obwohl die Stewardess mit keiner Wimper zuckte. Dann zog die Maschine im Sturzflug eine Kurve zur Landebahn mitten im Dschungel, und die Landebahn war mit Sicherheit die Kürzeste, die ich je gesehen habe! Entgegen meiner Erwartung sind wir dann aber doch gut unten angekommen, allerdings mit rasendem Puls... Lina hatte ihren Spaß daran, aber meine Nerven waren gewaltig strapaziert worden und ich brauchte mal einen kräftigen Schluck von Fredis Whiskey, den er sich gerade im Duty Free gekauft hat...

 

Wir fahren mit dem Bus ins Berjaya Resort und hoffen, dass das Hotel nicht genauso heruntergekommen ist wie die Fluglinie.

Gottseidank ist dem nicht so, die Anlage ist wirklich sehr schön. Das uns zugedachte Zimmer allerdings nicht, es fehlt ein Bett für Lina und der muffige Geruch ist nicht auszuhalten. Doch nach einem Upgrade in eine höhere Kategorie haben wir jetzt eine schönes, großes Zimmer mit Veranda und Meerblick. Und auch das Rundherum ist nicht zu verachten...

 

 

Blick aufs Meer
Blick aufs Meer

   

Den ersten Tag hier in der Anlage haben wir sehr genossen, wir sind nur am Pool gelegen und haben uns die Sonne auf den Pelz prasseln lassen. Leider allerdings haben wir uns durch die in Australien vorgebraeunte Haut etwas zu sehr in Sicherheit gewogen und haben uns gleich mal alle drei einen ziemlichen Sonnenbrand aufgezogen... Lina hat dann auch noch die ganze Nacht gespieben, sie hat einfach zu viel Sonne erwischt.

 

 

Hier ein paar abstrakte Poolstudien, geschossen aus Fredis "Kunstlinse"...

 

 

Die letzten Tage hier waren dann leider etwas verregnet, aber zum Glueck sehr warm. Wir sind aber nicht recht viel aus unserem Zimmer rausgekommen, denn Fredi und ich haben uns nach einem Abendessen beim Inder eine ordentliche Lebensmittelvergiftung eingefangen, an der wir eine ganze Nacht und den darauffolgenden Tag herumlaborierten...Volles Programm!

 

Heute Samstag sind wir aber wieder ziemlich fit und wir organisieren uns einen Fahrer, der uns die Insel zeigt. Natuerlich hat der Kerl , bei dem man die Touren im Hotel buchen kann einen Bruder, dessen Schwager uns fuer 200 Ringit (ca 50 Euro) den ganzen Tag um die Insel kutschieren kann. Also nix wie los, endlich mal raus aus der Anlage und das richtige Malaysien sehen!

Unser Fahrer holt uns (in einer aehnlich klapprigen Kiste wie unser Flugzeug, nur dass das Flugzeug nicht 67 Spruenge in der Windschutzscheibe hatte..) um halb 10 ab und eine abenteuerliche Fahrt begann.

 

Ausblick unseres Fahrers
Ausblick unseres Fahrers

 

Wir fuhren eine holprige, mit unzaehligen Schlagloechern durchzogene Strasse durch den Dschungel, die extreme Steigungen, Spitzkehren und Gefaelle aufwies. Unser Ziel war ein Wasserfall im Regenwald, zu dem wir uns dann aber noch einige hundert Meter durchkämpfen mussten und dabei waren mehrere Baumstämme, Schlammlöcher und ein Klettersteig zu überwinden...Der Wasserfall war dann auch wirklich ganz nett und man hatte irgendwie das Gefuehl, dass gleich Mogli und Balou der Baer um die Ecke kommen....

 

 

Weiter ging es dann nach Juara Village und zum Turtle Beach, wo es eine Station fuer Wasserschildkroeten gibt. Hier wird dafuer gesorgt, dass die Eier der Schildkroeten nicht kaputt gehen und die Kleinen sicher ins Wasser zurueck kommen. Sonst ist es ja leider so, dass es nur aus ca einem von 1000 Eiern eine Schildkroete alleine ins Meer zurueck schafft.

 

Die blinde Schildkröte John
Die blinde Schildkröte John
Turtle Beach
Turtle Beach

 

Im Juara Village gehen wir auf einen Drink und genehmigen uns eine Kokosnussmilch. Die Preise hier sind nochmal ganz anders als in unserem Nobelressort. Fuer 2 Cola und ein Sprite und eine Kokosnussmilch zahlen wir gerademal 3 Euro. Hier in diesem kleinen Dorf könnte man sich auch eine Hütte mieten, für ganz wenig Geld. Hier sieht man Tioman Island von seiner ursprünglichen Seite und es ist auffällig, wie freundlich die Leute hier alle sind.

 

Herrlich frische Kokosnussmilch
Herrlich frische Kokosnussmilch
Strand von Juara
Strand von Juara
Palmenblatt
Palmenblatt
Kokosnuss am Beach
Kokosnuss am Beach

 

Unser naechster Stopp ist am Marine Park im Norden der Insel. Hier "tauchen " wir ab, denn hier kann man gut schnorcheln. Die Fischevielfalt hier kann auf jeden Fall mit Australien mithalten, Schwaerme von bunten Fischen umgeben uns und sogar zwei grosse Oktupusse konnten wir beobachten! Lina schnorchelt nun schon ganz alleine und ohne Hilfe und ist ganz begeistert von den vielen Fischen!

 

Das Monster, das aus der Tiefe kam...
Das Monster, das aus der Tiefe kam...
Oktopus
Oktopus
Lina beim Fischefüttern
Lina beim Fischefüttern

 

Als wir wieder zum Hotel zurueckfahren, sehen wir jede Menge Affen und Warane, die sich am Fluss aufhalten. Die Affen koennen hier eine echte Plage sein, wie man uns im Hotel erzaehlt, denn sie sind frech und klauen alles, was nicht niet-und nagelfest ist. Vor allem waehrend der Fruehstueckszeit sitzen sie oft am Dach und hoffen, was zu erwischen....

 

 

Waran
Waran

 

An unserem letzten Tag in Malaysien unternehmen wir nochmals eine Schnorcheltour mit dem hoteleigenen Boot zu den umliegenden Riffs. Gemeinsam mit zwei Deutschen und 14 Chinesen tauchen wir ab. Naja, zumindest die Deutschen und wir, die Chinesen klammern sich eher am Boot fest und halten nur kurz den Kopf unter Wasser...

 

 

Die Unterwasserwelt ist hier wirklich sehr schön und kann mit Australien durchaus mithalten. Auch die Korallenriffs sind dort, wo es etwas tiefer ist und man nicht so leicht drauflatschen kann, teilweise sehr schön und gut erhalten.

Wir sehen viele bunte Fischschwärme, eine Schildkröte, einen Schwarzspitzenhai und mehrere Oktopussse.

 

Malaysischer Blattfisch
Malaysischer Blattfisch
Spiegelung vom Boot in der Unterwasserwelt
Spiegelung vom Boot in der Unterwasserwelt
Eine wunderschöne Green Turtle
Eine wunderschöne Green Turtle
Zumindest einer von uns sollte sich echt bald mal eine neue Taucherbrille zulegen...
Zumindest einer von uns sollte sich echt bald mal eine neue Taucherbrille zulegen...

 

Den Nachmittag wollen wir gemütlich am Pool ausklingen lassen, da ds Wetter nun wieder sehr schön ist. Leider trübt die Tatsache, dass während unseres Schnorcheltrips jemand mein I-Phone aus dem Zimmer gestohlen hat, die Laune während unseres letzten Urlaubstages hier beträchtlich. Denn damit hätten wir echt nicht gerechnet, dass hier etwas wegkommt...

Dennoch versuchen wir den letzten Abend auf Tioman Island zu genießen und lassen uns in einem kleinen Restaurant außerhalb des Resorts frisch gefangenen und gegrillten Red Snapper schmecken.

 

 

Am Montag ist es dann wieder soweit, wir müssen wieder in die "Höllenmaschine" einsteigen. Gottseidank ist der Start nicht ganz so aufregend wie die Landung auf Tioman...

 

 

Wir werfen einen letzten Blick auf die Insel und auf unser Resort, bevor uns der Flieger wieder nach Singapur zurückbringt.