Freitag, 13.Jänner 2012

Melbourne

 

 

Mit dem Sunshinebus der Linie 220 fahren wir heute vormittags direkt von unserem Campingplatz weg und erreichen nach ca 20 Minuten das Stadtzentrum.

Obwohl Melbourne eine Stadt mit 4 Millionen Einwohner ist, wirkt es irgendwie gemütlich.

2011 ist Melbourne zu der lebenswertesten Stadt der Welt (unter Berücksichtigung der kulturellen Gegebenheiten, des Klimas, den Lebenshaltungskosten und des sozialen Umfeldes) gewählt worden.

 

Central Station
Central Station

 

Der als gigantisches Architekturspektakel bekannte Federation Square wurde im Oktober 2002 fertiggestellt und ist seit dem Melbournes neuester Mittelpunkt. In der Größe eines ganzen Blocks vereint seine bizarre Kulisse einen kreativen Mix aus Sehenswürdigkeiten, Kinos, Restaurants, Cafés und Bars, Events und Festivals. Ziel der Architekten war es auch, eine Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Yarra River herzustellen und dessen Umgebung attraktiv zu gestalten. Dies ist ihnen wirklich gut geglückt, da könnten sich unsere Linzer Städteplaner eine Scheibe abschneiden!

 

Federation Square
Federation Square
Yarra River
Yarra River
Spiegelung am Fed - Square
Spiegelung am Fed - Square

 

In Melbourne gibt es einige Gratis Tramway- und Buslinien, die zu den Sehenswürdigkeiten führen. Man kann aus- und zusteigen wo man will, die Trams fahren oft und man muss nie lange warten. Natürlich nutzen wir diesen Komfort auch gleich mal aus...

 

 

In Melbourne starten am Montag die Australian Open und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Tennisstadion befindet sich fast mitten in der Stadt und wir können gratis die Qualifikationsspiele anschauen. Die Atmosphäre ist jetzt schon ziemlich gut, man kann sich vorstellen, wie es beim Finale hier in zwei Wochen zugehen wird...

 

 

Nun ist ja Melbourne nicht nur wegen des Tennisturniers berühmt, sondern auch für seine vielen kleinen sympathischen Cafes und Kneipen und vor allem für die tollen Einkaufsmöglichkeiten.

"Endlich wieder mal richtig shoppen" freut sich das in den letzten Wochen stark vernachlässigte Shopping-Gen in mir und wird aber leidergottes schon sehr bald von zwei gelangweilten Spaßbremsen im Keim erstickt...aber immerhin hab ich echte australische Redbacks Boots erstanden!

 

 

 

 

Samstag,14.Jänner 2012

Phillip Island

 

 

Nur etwa 130 Kilometer südlich von Melbourne liegt die kleine Insel Phillip Island, die vor allem für ihre Zwergpinguine bekannt ist. Natürlich ist auch diese Insel zur Ferienzeit restlos überfüllt, wir ergattern aber noch einen Platz auf einem einfachen, aber recht netten Campground.

Lina möchte unbedingt die allabendliche Pinguinparade sehen und so besorgen wir also Karten dafür. Beim Betreten des Visitorcenters erahnen wir schon, dass dieses Event Disneylandcharakter hat, die Pinguine werden gnadenlos vermarktet. Aber Lina findet Pinguine einfach super.

 

Am Nachmittag fahren wir zum Westzipfel der Insel, in die Nobbis Bay. Hier brüten tausende von Seevögel und auch Robben leben hier auf einer der vorgelagerten Inseln.

 

Nobbis Bay
Nobbis Bay

 

Wir entdecken Pinguinnester, worin die "Chicks" auf die Pinguinmamas warten, die sie nach Einbruch der Dunkelheit mit Nahrung versorgen.

 

Little Penguins
Little Penguins

 

Am Abend ist es dann soweit, die Pinguinparade beginnt. Tausende Menschen ziehen, mit Popcorn und Getränken versorgt, zu den zwei Tribünen, wo man die Pinguine beobachten kann. Fotografieren ist strengstens verboten.

 

 

 Es ist saukalt, ein eisiger Wind weht vom Meer her und wir können es kaum erwarten, dass die Pinguine endlich aus dem Meer watscheln.

Gegen 21.15 tauchen dann die ersten auf. Sie sind winzig klein und kommen in Gruppen, eng aneinandergedrängt aus dem Wasser.

Wie schon der Name vermuten lässt, ist der Zwergpinguin der kleinste Pinguin. er wird nur 30 bis 40 cm groß und wiegt ca. ein Kilo.

Der Zwergpinguin ist die einzige Art, die nur bei Dunkelheit bzw. Dämmerung an Land oder auf See geht. Ein Schutzmechanismus, um sich vor seinen Fressfeinden, den Seelöwen, zu schützen. Daher werden die Jungen auch erst nach Einbruch der Nacht gefüttert.

Das Überqueren des Strands birgt die größte Gefahr für die Tiere, denn hier sind sie am wenigsten vor Feinden geschützt. Deshalb legen sie diese Strecke in Gruppen und in erstaunlich schnellem Tempo zurück.

 

Wenn sie das dann geschafft haben, machen sie sich auf den Weg zu ihren Nestern. Dabei müssen sie oft Strecken bis zu 3 Kilometer zurücklegen, aber sie finden immer genau zu ihrem Nest.

 

 

Zwergpinguine kehren Jahr für Jahr wieder an den Ort zurück, wo sie geboren worden sind und lassen sich dabei auch nicht davon stören, dass an manchen Stellen mittlerweile Siedlungen mit Schnellstraßen etc. entstanden sind, und ihre Nistplätze längst dem Erdboden gleich gemacht wurden. Die Zwergpinguine bleiben stur und nisten notfalls im Vorgarten eines Anwohners, der unvorsichtigerweise einen  Bauplatz erworben hat, der vorher zu einer Pinguinkolonie gehörte....

 

Bevor wir nach Hause fahren, schauen wir noch gewissenhaft unter unseren Camper, ob da nicht noch ein Pinguin auf dem Weg zu seinem Nest eine Rast eingelegt hat. Denn wahrscheinlich werden mehr Pinguine nach der Parade von den tausenden wegfahrenden Autos plattgemacht, als sie von Seelöwen gefressen werden...

 

 

Morgen werden wir uns zum Wilsons Promontory Nationalpark aufmachen und somit den südlichsten Punkt unserer Reise erreichen.