Montag, 26. bis Dienstag 27.Dezember 2011

Esperance - Kalgoorlie (410km)

 

Am "Boxing Day" (so wird hier der 26. Dezember bezeichnet), verabschieden wir uns von unseren vielen netten australischen Nachbarn und begeben uns wieder weiter nach Norden ins Landesinnere. Vorbei an Norseman, wo der Eyre Highway in die Nullabor Plain abzweigt, erreichen wir am Nachmittag Kalgoorlie. Wir finden einen Caravanpark, der uns gefällt, allerdings ist die Rezeption heute nicht besetzt. Wir suchen einen schattigen Platz und machen es uns bequem. Als die CP Verwalterin dann doch erscheint, hält sie Fredi gleich mal einen Vortrag über ihr "private property", welches wir unbefugt in Beschlag genommen hätten....doch dank Fredis Charme und der Kreditkarte lässt sie uns dann doch gnädigerweise dort weiter residieren.

 

Kalgoorlies Geschichte fand 1893 ihren Anfang, als der irische Goldsucher Paddy Hannan an der Erdoberfläche Gold fand. Dieser Fund löste den größten Goldrausch in Australiens Geschichte aus. Der 1,6 Kilometer lange Straßenabschnitt, auf dem damals das Gold gefunden wurde,wird noch heute als "The Golden Mile" bezeichnet. Mit der Entdeckung weiterer, tiefer liegenderer Goldadern  weiter südlich entstand sie Ortschaft Boulder. 1989 schlossen sich Kalgorlie und Boulder zusammen und sind mit 32000 Einwohner die zweitgrößte Stadt West-Australiens.

Die Goldförderung und dessen Verarbeitung ist noch heute Haupteinnahmequelle der Region. Jährlich wird Gold im Wert von 2,3 Billionen A$ abgebaut.

 

Super Pit
Super Pit

 

Der "Super Pit" ist ein riesiges, von

Menschenhand geschaffenes Tagbauloch. Bevor die Grube ausgehoben wurde, befanden sich an dieser Stelle rund 80 kleine Untergrundminen auf der sogenannten Golden Mile. Nun hat der Super Pit ein gigantisches Ausmaß von 3,2 km Länge, 1,3km Breite und 330 m Tiefe. Riesige Laster, die aber wie Spielzeugautos aussehen, transportieren das abgebaute Gestein aus der Grube zur Weiterverarbeitung.

 

 

Pro Stunde werden hier 1600 Tonnen Gestein mit einem durchschnittlichen Goldwert von 70000A$ von den Lastern abtransportiert. Jeder Laster kann 225 Tonnen fassen und braucht ca. 30 Minuten, bis er sich mit seiner schweren Last den Berg hinaufgekämpft hat und diese entladen kann.

 

 

Kalgoorlie hat auch heute noch das Flair einer Goldgräberstadt, kann aber auch mit jeder Menge netter Lokale und Geschäfte aufwarten. Nur leider nicht, als wir hier sind. Denn hier ist auch noch am 27. Dezember alles dicht und wie ausgestorben. Diese Tatsache bringt unseren Zeitplan etwas durcheinender, denn wir haben damit gerechnet, am Dienstag einen Großeinkauf für den Nullarbor Trip zu machen und am Mittwoch frühmorgens zu starten. So sind wir gezwungen, erst am Mittwoch einzukaufen und dafür später weg zu kommen....

 

Wir schauen uns noch das Goldgräber Museum an und machen es uns auf dem Campingplatz noch gemütlich.

 

Alter Bohrturm in Kalgoorlie
Alter Bohrturm in Kalgoorlie

 

Morgen fahren wir zurück bis Norseman und werden dann das Abenteuer der Nullabor Wüste in Angriff nehmen!